40 Jahre wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit mit Neuseeland

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte im Rahmen einer Asien-Pazifik Reise im November 2017 auch Neuseeland. Die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung war einer der Schwerpunkte seines Besuchs. Bei einer Veranstaltung im Te Wharewaka Konferenzzentrum am 06. November in Wellington, stellten neuseeländische Forschungseinrichtungen ihre Zusammenarbeit mit ihren deutschen Partnern vor.

Logo vierzig Jahre WTZ mit Neuseeland

© BMBF

Hier konnte sich Steinmeier ein Bild von der intensiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit machen. Die Ausstellung ist Höhepunkt einer Reihe von Veranstaltungen zur Würdigung des 40-jährigen Jubiläum der Unterzeichnung des Abkommen zur Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie.

"Wissenschaft ist ein globales Unterfangen und um erfolgreich zu sein, müssen wir zusammenarbeiten, um Lösungen für die dringlichsten Herausforderungen der Welt zu finden, sowohl zu Hause als auch international", sagte die neuseeländische Wissenschaftsministerin Dr. Megan Woods bei der Zusammenkunft in Wellington.

Das Jubiläumsjahr begann mit dem Besuch des Forschungsschiff Sonne im Januar 2017 in Auckland, bei dem sich ca. 1600 interessierte neuseeländische Bürger und der neuseeländische Forschungsminister im Rahmen eines Open Ship Day ein Bild von der Leistungsfähigkeit des modernsten deutschen Forschungsschiff machen konnten.

Trotz der großen Entfernung haben sich in den letzten 40 Jahren seit der Unterzeichnung des Abkommen die Wissenschaftsbeziehungen intensiviert. Das neuseeländische Ministerium schätzt, dass 15% der Wissenschaftler in Neuseeland aktiv mit deutschen Partnern zusammenarbeiten.

Bereits am 5. und 6. Oktober 2017 fand im Uniclub Bonn eine Veranstaltung statt, bei der Vertreter aus der Wissenschaft, Vertreter von Ministerien sowie Förder- und Mittlerorganisationen und Interessierte die nun 40-jährige Zusammenarbeit würdigten.

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit Grußworten von Herrn Volker Rieke, dem Leiter der Abteilung „Europäische und Internationale Zusammenarbeit“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), seiner Exzellenz, dem neuseeländischen Botschafter in Deutschland, Rodney Harris, sowie von Dr. Lothar Mennicken, dem Leiter des Referats „Zusammenarbeit mit Asien und Ozeanien“ des BMBF.

Dr. Dave Lowe, der neuseeländische Koordinator für die bilaterale Zusammenarbeit, stellte anschließend in einem Vortrag die neuseeländische Forschungslandschaft dar und zog ein Resümee über die Zusammenarbeit der letzten 40 Jahre.

Im Laufe des Nachmittags befassten sich verschiedene Vorträge mit erfolgreichen großen Projekten der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Neuseeland und Deutschland:

  • Dr. Gerhard Bartzke von der Universität Bremen, stellte das internationale Graduiertenkolleg INTERCOAST (Integrated Coastal Zone and Shelf-Sea Research),  vor, das auch beim Besuch von Bundespräsent Frank-Walter Steinmeier in Wellington Anfang November präsentiert wurde.
  • Dr. Urs Schneider vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, hielt einen Vortrag zum ICON Projekt „Bionic Joint“, welches das Institut gemeinsam mit der Universität Auckland durchführt. In Zusammenarbeit entwickeln die beiden Institute eine neuartige körpergetragene Orthese zur Bewegungsmessung und -unterstützung am menschlichen Körper.
  • Dr. Charlotte Kleint, Jacobs Universität Bremen, hielt ihren Vortrag über die Forschungsfahrt SO253 des deutschen Forschungsschiffs SONNE, das vom 22. Dezember 2016 mit 39 Wissenschaftlern, 30 Besatzungsmitgliedern und einer Journalistin aus der neukaledonischen Hauptstadt Nouméa aus nach Auckland, Neuseeland, reiste, wo es am 21. Januar 2017 vor Anker ging. Auf einem Expeditionsblog können die Highlights der Expedition miterlebt werden.
  • Dr. Kelly Wade, zurzeit im Rahmen eines Stipendiums der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) an der Universität Ulm tätig, berichtete über seine Arbeiten im Bereich der Bandscheibenforschung und seine Erfahrungen in Deutschland.
  • Prof. Dr. Knut Möller, Hochschule Furtwangen, stellte die vom BMBF geförderte Forschungspräsenz „BIKEM - Binational Institute for Knowledge Engineering in Medicine“ vor. Neuseeländische Partnereinrichtungen sind die University of Auckland und die University of Canterbury in Christchurch.

Alle Vorträge können in Kürze auf dem Portal Kooperation International abgerufen werden.

Mit einem gemeinsamen Abendessen und der Gelegenheit zum Networking klang der erste spannende Veranstaltungstag aus. Die neuseeländische Botschaft hatte dafür eigens neuseeländischen Wein zur Verfügung gestellt.

Am zweiten Tag der Veranstaltung ging es nach einer Vorstellung von Fördermöglichkeiten für die Zusammenarbeit in eine Podiumsdiskussion mit Vertretern des BMBF, des BMEL, der DFG, der Fraunhofer Gesellschaft und der Universität Hannover, in der in einer lebhaften Diskussion beleuchtet wurde, wie und mit welchen Instrumenten die künftige Zusammenarbeit unterstützt werden sollte.