Solarkollektoren für indisches Klima optimiert

Im Bereich der Nutzung von Sonnenenergie gehört Deutschland zu den führenden Nationen. Um dieses Wissen für die Energieerzeugung in Indien / Südasien optimal nutzen zu können, ist eine Anpassung an die besonderen klimatischen Bedingungen sinnvoll. In einem gemeinsamen Projekt haben deutsche und indische Partner einen Prototyp-Kollektor mit einem Nachführmechanismus inklusive Steuerung entwickelt, der speziell an die indischen Klimabedingungen angepasst ist.

Solaranlage von Schott

Das Kernstück der Anlage: Die Receiver von SCHOTT © SCHOTT AG

Beim Compact Linear Fresnel Reflector (CLFR) beinhalten die Nachführung und Steuerung der Spiegel eine intelligente Fehlerkorrektur. Ein erster Prototyp wurde innerhalb der ersten Projektphase umgesetzt, die am 31. Mai 2015 endete. Im weiteren Verlauf soll nun eine Pilotanlage in ein laufendes Kraftwerk integriert und zur Gewinnung von Vorwärme eingesetzt werden. Hierzu wurden von der deutschen Firma SCHOTT Solar Receiver Tubes hergestellt und in die Pilotanlage integriert. Bei der Planung der Anlage wurde ebenfalls auf eine Minimierung der Herstellungskosten geachtet. Sofern die Pilotanlage erfolgreich arbeitet, ist ein Einsatz derartiger Anlagen in weiteren Kraftwerken realistisch.

Know-how-Austausch mit Standortwerbung kombiniert

Durch das Vorhaben wird ein nachhaltiger Aufbau von Kontakten zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Indien gefördert und das Know-how der Partner genutzt. Gleichsam wird für den Standort Deutschland geworben, was die Gewinnung von qualifizierten Nachwuchswissenschaftlern erleichtert. Durch die Intensivierung der deutsch-indischen Industriekontakte eröffnen sich weitere Forschungskooperationen in anderen Förderprogrammen. Nicht zuletzt besteht ein Interesse deutscher und indischer Firmen an der Umsetzung der Ergebnisse.

Enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft

Ziel des Indo-German Science and Technolgy Centre (IGSTC) ist es, insbesondere die Zusammenarbeit von deutschen und indischen Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft in Form von „2+2“-Projekten auszubauen. Hierunter werden Forschungs- und Entwicklungs-Projekte mit Beteiligung mindestens einer deutschen und einer indischen Forschungseinrichtung und mindestens einem deutschen und einem indischen Industriepartner verstanden. Insofern zielt die Förderung in erster Linie auf die Angewandte Forschung ab. Idealerweise entsteht innerhalb des Projekts ein Prototyp, der später vermarktet werden kann. Zudem wird die Kooperation zwischen akademischen und industriellen Partnern angeregt, die in dieser Form in Indien noch nicht sehr verbreitet ist. Damit wird auch dazu beigetragen, die Forschungsaktivitäten der indischen Industrie zu verstärken.

Partnereinrichtungen

  • Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Freiburg
  • SCHOTT Solar CSP GmbH, Mainz
  • IIT Bombay
  • Thermax Ltd., Pune

Gemeinsam haben das IGSTC und das Internationale Büro die Förderung des Projekts betreut.

Weitere Informationen zum Deutsch-Indischen Wissenschafts- und Technologie-Zentrum