Southeast Asia Research Network: Digital Engineering (SEAR DE)

Für deutsche Forschungsinstitutionen sind herausragende Institutionen aus der südost-asiatischen Region als Kooperationspartner im Bereich Bildung und Forschung zunehmend von Interesse. Der bilaterale Transfer von Know-How, Technologie und Personal sowie die sich daraus ergebenden Kooperationsmöglichkeiten sind aus wissenschaftlicher und ökonomischer Sicht von strategischer Bedeutung.

Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des seitens des BMBF geförderten Projektes „SEAR DE Thailand“ der Aufbau einer gemeinsamen Forschungsstruktur im Bereich des Digitalen Engineering unter Projektleitung der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg (OvGU) in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und –automatisierung (IFF) sowie der National Science and Technology Development Agency (NSTDA) in Thailand vorangetrieben.

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© Dirk Mahler/ Fraunhofer IFF

Fachlicher Hintergrund

Unter Digital Engineering ist die vollständige, prozessübergreifende Begleitung aller industriellen Prozesse entlang des Produktlebenszyklus' mit Hilfe digitaler Methoden und Werkzeuge zu verstehen. Die Grundlage dafür sind die während der Entwicklung entstandenen digitalen Datenmodelle (CAD-; FEM-Simulation- und Software-Modelle) der Produkte. Ziel des Digitalen Engineerings ist es, die entstandenen Datenmodelle auch in den folgenden Phasen des Produktlebens-zyklus einzusetzen. Digitales Engineering ist somit die konsequente Fortsetzung des Virtual Engineerings.

So verkürzt das Digitale Engineering die Zeiten und Kosten für Entwicklung, Anlauf und Produktion von Maschinen, Anlagen und Produkten. Es ermöglicht die gewinnbringende Fortnutzung der digitalen Produktdaten im gesamten Produktlebenszyklusmanagement, beispielsweise in der Mitarbeiterschulung mit virtuell-interaktiven Lernszenarien, im technischen Marketing oder für die Dokumentation.

Ziele des Vorhabens

Primäres Ziel des Projekts „SEAR DE“ ist es, eine nachhaltige, partnerschaftliche Zusammenarbeit im Bereich des Digitalen Engineerings zwischen Deutschland und Thailand zu etablieren. Dazu werden drei zentrale Schwerpunkte verfolgt:

  • Technologietransfer: Institutionalisierung / Aufbau eines nationalen Exzellenzzentrums für Digitales Engineering in Thailand;
  • nachhaltiger Kompetenztransfer durch Kooperation in der Qualifikation und Ausbildung;
  • Initiierung und Durchführung von bilateralen Forschungs- und Entwicklungsprojekten unter Einbindung industrieller Partner.

Aspekte der Forschungsstruktur

Der Aufbau der gemeinsamen Forschungsstruktur gliedert sich in zwei Phasen. In der ersten Phase steht die Durchführung von Bedarfsanalysen, die Vorbereitung und Initiierung von Qualifikationsmaßnahmen, die Vernetzung mit lokalen Forschungs- und Industriepartnern sowie der Aufbau eines Labors für Digitales Engineering im Vordergrund. In der zweiten Phase steht der nachhaltige Ausbau der bilateralen Kooperation im Vordergrund. Vor diesem Hintergrund werden gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsvorhaben unter Einbindung des öffentlichen wie auch privaten Sektors initiiert und realisiert. Mit der Durchführung gemeinsamer Studienprogramme im Bereich des Digitalen Engineering sollen langfristig Fachkompetenzen ausgebaut werden.

Gefördert im Rahmen des BMBF-Förderprogramms zur Etablierung gemeinsamer Forschungsstrukturen deutscher Hochschulen mit Partnern im APRA. Weitere Informationen zu APRA.