Eine Ölquelle Marokkos: Arganöl und seine besondere Qualität

Kaltgepresstes Arganöl aus Marokko gehört zu den hochwertigen Ölen im Speise- und Gesundheitssektor in Deutschland. Um die Qualität der Arganöle besser zu bewerten, wurden die Umweltfaktoren und Einflüsse der Rohstoffverarbeitung für eine gute Qualität untersucht.

Argan-Baum

Der Arganbaum ist in der Lage, äußerste Trockenheit und hohe Temperaturen zu überstehen © Oliver Dilly

Weil Öle zunehmend international vertrieben werden, sind die Anforderungen an die Qualität deutlich gestiegen. Neben der Charakterisierung der wertgebenden Inhaltsstoffe sollen in dem Ende März 2016 endenden deutsch-marokkanischen Projekt die für den typischen Geruch von Arganöl verantwortlichen flüchtigen Verbindungen untersucht werden.

Mängel können durch die Rohware und bei der Verarbeitung entstehen. Dabei stehen vor allem sensorische Fehler im Vordergrund, die als stichig oder als käsig wahrgenommen werden. Frisches Arganöl sollte Attribute wie nussig und röstig aufweisen.

Durch Untersuchungen wurden 25 aroma-relevante Verbindungen von Arganöl aus ungerösteter Saat gefunden. Für eine Verbesserung der Qualitätssicherung ist es notwendig, aufzuklären, welche Schritte im Herstellungsprozess dafür verantwortlich sind, dass sich die Qualität der Öle verschlechtern kann.  Die Untersuchungen zeigten, dass die aktuellen Reinigungsverfahren keinen signifikanten Einfluss auf die Qualität der Öle haben.

Arganöl als wirtschaftlicher Faktor

Arganöl gehört zwar zu den Nischenprodukten im Bereich der Speiseöle, aber gleichzeitig wird es als hochpreisiges Spezialitätenöl angeboten. Mit Preisen bis zu 150 Euro/Liter liegt es deutlich über dem Durchschnitt der anderen Speiseöle am Markt. Insbesondere für kleine und mittelständige Unternehmen und für die weibliche Bevölkerung in Marokko, vornehmlich zugehörig zur Gruppe der Berber, stellt die Produktion von Arganöl einen überregional wichtigen Wirtschaftsfaktor dar.

Mehrwert der deutsch-marokkanischen Zusammenarbeit

Der Arganbaum wächst nur in einer bestimmten Region im südwestlichen Teil von Marokko. Das Öl des Baumes ist einzigartig und ein wertvoller und zunehmend wichtiger Baustein im deutschen und marokkanischen Nahrungsmittel- und Gesundheitssektor.

Für Untersuchungen zum Einfluss der Prozessparameter auf die Qualität der Öle ist eine Zusammenarbeit zwischen deutschen und marokkanischen Forschungseinrichtungen unbedingt notwendig. Nur so ist es möglich, qualitativ hochwertiges Material direkt aus der Prozesskette zur Verfügung zu haben, dessen Untersuchung dann Rückschlüsse zu den Einflüssen auf die Qualität der Öle erlaubt.

Ansprechpartner

Dr. Bertrand Matthäus
Max Rubner-Institut Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel
Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide, Detmold
Tel: +49 5231 741-303
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