Neuer Stahl aus Reststoffen – Deutsch-brasilianisches Projekt zur Verbesserung der Ressourcenbilanz

Deutsche und brasilianische Partner aus Forschung und Industrie haben sich zu einem Forschungsverbund zusammengefunden, der mithilfe innovativer Technologie hochwertige Legierungselemente wie Chrom, Kobalt, Molybdän, Nickel, Niob, Vanadium und Wolfram aus oxidischen Reststoffen zurückgewinnen will.

Stahlschmelze

Schmelzversuch zur Reduktion von oxidischen Reststoffen, © Saulo H. Freitas Seabra da Rocha

Diese sollen durch selbstreduzierende Briketts in der Stahlherstellung eingesetzt werden. Mit dieser erstmaligen direkten Kreislaufschließung wird eine Minimierung des Primärrohstoffverbrauchs in der Edelstahlherstellung angestrebt. Die Verbesserung der Ressourcen-, Energie- und CO2-Bilanzen des Prozesses soll zu einer Verringerung von Herstellungskosten und Rohstoffimportabhängigkeiten führen.

Reststoffe als Rohstoffquelle

Die Recherchen haben gezeigt, dass die Bedeutung von oxidischen Reststoffen und der darin enthaltenen wertvollen Legierungselemente künftig steigen wird. Die angestrebte Aufbereitung wird als erfolgversprechende Lösung zur ressourcenschonenden Wiedereinbringung der hochwertigen Reststoffe bewertet. Im Projekt soll ein Verfahren zur Herstellung von Briketts entwickelt werden, die für Stahllegierungen eingesetzt werden können. Nach ersten Voruntersuchungen erscheint das Verfahren technisch durchführbar. Durch die kontinuierliche Beteiligung der Industrie in der Projektentwicklung ist die spätere industrielle Nutzung der Forschungsergebnisse gesichert. Einsparungen bei Energie, Ressourcen und CO2 werden im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung der Innovationen ermittelt.

Erfolgreiche deutsch-brasilianische Zusammenarbeit

Brasilien ist einer der wichtigsten Erz- und Stahlproduzenten. Mit dem brasilianischen Unternehmen Gerdau ist der größte nationale Hersteller in das Konsortium integriert. Durch die koordinierte Zusammenarbeit von Forschungsinstitutionen und Wirtschaftsunternehmen in Deutschland und Brasilien hat das Projekt sehr gute Erfolgsaussichten. Mehrere brasilianische Partner haben sich im Rahmen von Fachgesprächen bereiterklärt, gemeinsam mit den deutschen Einrichtungen an der Innovation der Technologie mitzuarbeiten. Insbesondere der brasilianische Stahlkonzern Gerdau – mit Edelstahlproduktionsanlagen in ganz Südamerika – wurde in das Forschungskonsortium eingebunden.

Ansprechpartner

DLR Projektträger
Europäische und internationale Zusammenarbeit
Matthias Frattini
Tel.: +49 228 3821 1434

Clausthaler Umwelttechnik Institut GmbH
(CUTEC)
Andreas Sauter
Tel.: +49 5323 933 270